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Tabellenführung durch 6:2 bei Schachfreunde 3 gefestigt

Erstellt von A.T.Epstein | | BBK2

Anfangs sah es beim bisherigen Tabellenletzten nicht nach einem deutlichen Sieg aus – in unserem Auswärtsspiel. Und da ich in meinem letzten Bericht behauptet hatte, wir seien eine Heimmannschaft, konnten wir uns schon Sorgen machen. Nur Matthias stand schnell wirklich gut und auch ich hatte schönen Angriff und bald einen Bauern mehr – nachdem ich eigentlich einen geopfert hatte. Matthias brachte das schnell nach Hause, ich hingegen spielte so schwach und ängstlich, dass ich lange am Rande der Niederlage wandelte. Viele Stellungen sahen eher remiselig aus, von Haralds Stellung war ich (anders als er?!) nur bedingt überzeugt, Julians Stellung schien mir schlechter, weil der Gegner mir bei entgegengesetzten Rochaden schneller zu sein schien. Andrés Stellung durchschaute ich gar nicht, dachte nur, dass ihm eine solche Position liege, Martins Stellung schien mir gewisse Schwächen und Einbruchmöglichkeiten aufzuweisen – und dass er die viel bessere Zeit hatte, war gegen diesen dafür bekannten Gegner egal. So riet ich Tiago, der eigentlich Remis anbieten wollte zum Weiterspielen. Er stellte in nicht einfacher Stellung noch was weg und verlor. Es zeigt sich, dass ich offenbar auch als Kapitän und Stellungsbeurteiler ohne Training und Spielpraxis bin. Erstaunlich, dass wir mit einem so schwachen Kapitän trotzdem immer so gut abschneiden.
Kurz die Partien in der Reihenfolge der Partieausgänge: Matthias konnte seine gute Figurenstellung und sein Bauernzentrum mit Mehrbauer schnell und überzeugend verwerten – Springer, Dame und Turm waren jeweils dem Gegenüber klar überlegen. Tiagos Desaster zum 1:1 habe ich ja schon Asche auf mein Haupt streuend berichtet. Harald gewann irgendwie plötzlich Material und die Partie und brachte uns wieder in Führung. Martin verteidigte sich zäh, konnte sich langsam befreien und wie er so schnell genau gewann, ging mal wieder an mir vorbei. Als auch Julian den gegnerischen Angriff überstanden und dabei eine Figur eingesackt hatte, sah es schon sehr gut aus. Er spielte das solide nach Hause und damit war schon mal der erste Mannschaftspunkt gesichert – und damit auch die Tabellenführung verteidigt. Mein Gegner übersah in leichter Zeitnot, dass mein Königszug auf die h-Linie nicht nur der Entfesselung diente, sondern auf der g-Linie Dame und Turm verband. So gewann er endlich den Mehrbauern zurück, ging aber einzügig auf g7 Matt. Selten habe ich so plump und unschön gewonnen, nachdem ich eine wirklich gute Stellung restlos verdorben hatte. Damit war die Tabellenführung beim Zwischenstand von 5:1 bereits ordentlich ausgebaut. André war mit seinem Spiel im Zentrum nicht so richtig durchgekommen und der Gegner begann in beiderseitiger (bei André aber deutlich stärkerer) Zeitnot in schwieriger Stellung mit Damen und je zwei Springern echte Probleme zu bereiten. Nach dem Damentausch wäre André fast von beiden Springern mattgesetzt worden. Der Gegner nahm einen Bauern mit, den André aber schnell zurückerobern konnte, so dass sich beide nach noch einigen Zügen auf Remis einigten. Sebastian war von mir genauso irrtümlich wie Tiago zwischenzeitlich zum Weiterspielen verpflichtet worden. Nach dem Damentausch sah das Endspiel mit erst einem Bauern und dann sogar zweien weniger wirklich schlecht aus. Er setzte tapfer auf die Macht seines einen Freibauern, des Springers und Turms und versuchte sich mit einer Mischung aus Matt- und Umwandlungsdrohungen zu halten oder gar zu gewinnen. Der Gegner bekam noch einen dritten Bauern, gab dann aber den Läufer in der Hoffnung auf seine starken Bauern (oder aus Sorge vor Sebastians f-Bauern?!?), die kassierte Sebastian aber bis auf einen relativ schnell ein. Als die Umwandlung drohte, gab Sebastian den Springer gegen diesen Freibauern und sie einigten sich auf Remis. Manchem Kiebitz schien die Stellung auch ohne Springeropfer weiterspielbar und doch noch zu gewinnen – aber aus der klar verlorenen Stellung noch einen halben Punkt gemacht zu haben, war eh schon toll. Und auch so war es fast zwölf Uhr als diese letzte Paatie zuende ging. So gewannen wir mit 6:2 viel zu deutlich gegen einen in dieser Saison wirklich glücklosen Gegner. In der nächsten Runde geht es gegen den direkten Verfolger. Bei 2 Mannschafts- und 4 Brettpunkten Vorsprung können wir langsam ernsthaft über den Staffelsieg nachdenken. Aber wir spielen erstmal entspannt und voller Freude darüber, dass überhaupt wieder Mannschaftskämpfe stattfinden, weiter und schauen, was dabei rauskommt.
Über die Oscars mag ich kaum berichten, weil ich nun nach dem glücklichen Sieg in fast allen Kategorien – außer Remiskönig – selbst führe: Punktezahl, Prozentzahl, Binärspieler und DWZ-Zuwachs führe ich (weil Bernd wegen eines schönen Urlaubs ausgesetzt hat) allein an mit 3 aus 3 bzw. +34. Meine Lieblingswertung Remiskönig führt nun Sebastian deutlich mit 2 aus 2 an (eine kampflos gewonnene Partie fließt nicht ein), weil Martin unvorsichtigerweise gewann und nun nur 2 von 3 möglichen Remis gemacht hat. 5 Spieler haben immer noch kein Remis gemacht: Julian, Matthias, Bernd, Tiago und ich. André ist der erste, der alle drei möglichen Partieausgänge zustande gebracht hat. Alle haben mindestens ein ausgeglichenes, fünf sogar ein positives Punktekonto. So kann es weitergehen – auch gegen den Tabellenzweiten im nächsten Gigantenduell! Und das auch noch Zuhause, wo wir bisher so erfolgreich waren in den Begegnungen gegen die Spitzenmannschaften.

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