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Barmbek mit Platz 2 nach 5:3 (bei SW Harburg)

Erstellt von A.-T. Epstein | | BBK2

Die Überschrift klingt nach Reimschmied, nachdem sich der Kapitän vor dem Wettkampf noch dem Ränkeschmied ausgesetzt sah. Nach einer Verschwörung der hinteren Mittelbretter (4-8) und dem Ausfall von Jörg an 2 traten wir diesmal mit einer Mischung aus zweiter, dritter und vierter Mannschaft an: Die Bretter 1, 3, 9 und 10 aus der Zweiten (aus Symmetriegründen hätten es eigentlich die Bretter 1, 2, 9 und 10 sein müssen), drei aus der Dritten (Brett 1, 3 und eine auf dem Kopf stehende 9) und der Vierte aus der Vierten (dort natürlich wg. der Symmetrie Brett 10). Aber diese Mischung präsentierte sich als hochkarätig besetzte Mannschaft der absoluten Spezialagenten, den Besten der Besten oder Erfolgreichsten der Erfolgreichen aus den jeweiligen Mannschaften:

1 Jens als Weltmeisterbesieger und Spitzenspitzenbrett

2 Martin als Webwart und Favoritenknacker

3 Alf als neuer Präsident und Entdecker bereitwilliger Ersatzleute durfte zum ersten Mal mit Weiß spielen. Dafür bis an Brett 3 hochzurücken, war aber ein relativ hoher Preis

4 Flo als Flo - irrtümlich in alten Mails auch mal als (2.) Julian angesprochen- und Mann mit der längsten Siegesserie in dieser Saison hatte Saisonpremiere mit Schwarz. Nächste Runde tauschen er und ich wieder Farben

5 Sven als Universaljoker und Vollpunkter - 2 aus 2 in der 2. (vor dieser Begegnung)

6 Harald als inzwischen richtig in Fahrt Gekommener - 2,5 aus den letzten 3 Partien

7 Frank als Mister 100% und

8 Stefan S. als 100% bei Ersatzeinsätzen und 100% nicht-Remis-Sicherheitsgarantie; außerdem hatte er die kürzeste Anreise

So kamen wir zu unserem 5:3 in einem Duell zweier Mannschaften, die wegen des Einsatzes so manchen Ersatzmanns jeweils ca. 40 DWZ-Punkte von ihrem normalen Schnitt entfernt waren:

Sven gewann die Dame sehr früh, weil der Gegner sie einfach nicht wegziehen wollte (und nach dem Loslassen der stattdessen gezogenen Figur aufstöhnte). Auch wenn Sven das nicht hörte, weil er in dem Moment nicht am Brett saß, nahm er die Dame gleich nach seiner Rückkehr ans Brett humorlos mit. Es war der schnellste Sieg der Saison, bereits um 19:30 nach effektiver Spielzeit von ca. 27 Minuten eingefahren. Und damit konnte Sven seine makellose Bilanz von 3 aus 3 in der 2. Mannschaft halten. Schade, dass wir ihn nicht wieder einsetzen dürfen. Ich kam nach und fehlerhafter unambitionierter Spielweise nachteilhaft aus der Eröffnung und nahm ein Remisangebot nach vielfachem Figurentausch sofort erleichtert an. Man sollte mich in den nächsten Runden wieder mit Schwarz spielen lassen wie sonst bisher in der Saison. Auch Flo hat der Farbwechsel nicht gutgetan. Er zeigte sich verwirrt davon, dass er plötzlich schwarz hatte und kam leicht nachteilhaft aus der Eröffnung. Der Gegner spielte zäh und sehr überzeugend weiter, kombinierte einen Bauern heraus und erdrückte Flo im Endspiel trotz tapferer Gegenwehr. Immerhin ging Flos Partie als letzte zuende. Martins Gegner gab früh eine Qualität in der Hoffnung so Martins Königsangriff stoppen zu können. Aber da hatte er die Rechnung ohne Martin gemacht, der nicht nur noch einen Bauern gewann sondern seine Türme so druckvoll einsetzte, dass er die Partie relativ schnell nach Hause bringen konnte. Stefans Gegner opferte früh eine Figur mit einem Einschlag auf f7, der sich aber als nicht stichhaltig erwies. Irgendwie schaffte es der Gegner nach Tausch aller Figuren eine Festung zu errichten, so dass Stefans Mehrläufer nichts ausrichten konnte und die Partie leider remis wurde. Fast unvorstellbar, dass Stefan doch mal Remis macht, aber eigentlich war die Partie schon klar gewonnen. Jens behandelte die Eröffnung originell. Sein Gegner schien zunächst starke Drohungen zu haben, aber die Figuren standen auf unglücklichen Feldern. Jens kannte die Theorie und wusste um seine langfristigen Chancen, die er auch konsequent nutzte und so die Partie schön gewann – mit Angriffsdrohungen und Figurengewinn. Frank büßte von mir unbeobachtet irgendwie einen Bauern ein, hatte einen miesen eingeklemmten Läufer und verlor dann auch irgendwann ein Turmendspiel mit 2 Minusbauern trotz einigermaßen hartnäckiger Gegenwehr. Harald gewann in seiner Leib- und Mageneröffnung schnell zwei Bauer, die allerdings beide Doppelbauer waren. Auch sein Bauernschild um den König war zerrissen. Diese etwas beunruhigende Stellung verteidigte er umsichtig und setzte erfolgreich zum Kontern an. Nach Tausch eines Turmpaares hatte er einen guten Läufer und eine gut platzierte Dame gegen einen schwachen Springer und eine eher schwache Dame,  so dass er die Partie noch sehr schön gewinnen konnte.

Damit haben die Rumpfstammmannschaft und die Ersatzmannschaft jeweils 2,5 Punkte geholt und ihre Siege jeweils an ihren beiden Spitzenbrettern. Einziger Unterschied war, wer den halben und wer die Null gemacht hat. Die Stammmannschaft konnte sich konsequent von oben nach unten verschlechtern; bei der Ersatzmannschaft bildete Stefan eine löbliche Ausnahme mit einem besseren Ergebnis als der Mann vor ihm.

Flo eröffnet durch die Niederlage einigen anderen Chancen in mancher Einzelkategorie. Die beste Quote weisen nun durch geschicktes Aussetzen Jörg (mit 2,5 aus 3 ein bisschen wenige Partien) und Axel und Norbert (3,5 aus 5) auf. Axel hat den höchsten DWZ-Zuwachs. Die längste Siegesserie hat aber immer noch Flo (4 am Stück). Außerdem hat er die meisten Punkte (4,5 aus 7) und die meisten Siegpartien. Relativ bester Remisspieler bleibt Bahlu, weil Norbert inzwischen zu viele Partien gewinnt. Ich habe inzwischen die meisten Remis gemacht (4 aus 6) und könnte auch noch den Titel „mittelmäßigster Spieler“ in Anspruch nehmen: 50 Prozent, 1 Sieg, 1 Niederlage, geringster DWZ-Verlust. Ungeschlagen sind noch immer Jörg, Bahlu, Axel und Norbert, die vorsichtshalber alle nicht mit nach Harburg gefahren sind; einziger Remisfeind bleibt Bernd. Sven nimmt Norbert, der noch eine gute Dreiviertelstunde für den ganzen Punkt benötigte, den Titel für den schnellsten Sieg ab.

Inzwischen befinden wir uns mit einem Abstand von einem halben Brettpunkt auf Platz 3, so dass die Überschrift nicht mehr ganz stimmt. Aber auf jeden Fall haben wir uns jetzt oben festgesetzt und die schwierigste Zeit hinter uns.

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